Graupner Arrow
Hersteller | Baukasten: Graupner (graupner.com) Erbauer: V. Pippan |
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Aufgabe | Rennboot |
Maßstab | … |
Länge | 800 mm |
Breite | 210 mm |
Höhe | … mm |
Masse | 2,21 kg fahrbereit, ohne Treibstoff |
Schwerpunkt | … mm vom Bug |
Ruderausschlag | …° |
Motor | OS MAX 21 SE-MX ABC |
Propeller | Graupner (2331.40S) Edelstahl 40 x 57 mm |
Masse-Leistungs-Verhältnis | 2,06 kg/kW mit max. Motorleistung laut Herstellerangabe |
Höchstgeschw. | … km/h |
Jungfernfahrt | ca. 1998 |
Fahrzeit | 3:53 seit 2003 Stand Anfang 2023 |
Dieses Modell kaufte ich von meinem ersten selbstverdienten Geld. Bei einem Unfall wurde der Rumpf beschädigt. Erst nach 4 langen Jahren kam ich dazu das Modell wieder fahrbereit zu machen. Dabei wurden auch einige Verbesserungen und Änderungen (im Vergleich zum Originalbauplan) realisiert:
- Rumpf mit GFK verstärkt
- Innenraum des Bootes lackiert
- Motorbefestigung verstärkt
- Aus Alu gefräster Motorträger
- Luftführung durch das Boot verbessert
- Mini Servo für Drossel und RC Komponenten weiter nach vor verlegt, wegen Schwerpunkt
- Tank etwas höher gelegt damit die Tankmitte mit der Düsennadelebene fluchtet
- Selbst konstruierter und gebauter Auspuff
- Kühlwasserführung verbessert
- RC Box mit Gummimanschetten abgedichtet
- Antennenbefestigung verbessert
Die Trimmklappen sind laut Bauplan nicht vorgesehen, verbessern jedoch die Optik und die Fahreigenschaften. Auf obigem Bild gut zu sehen ist die geänderte Luftführung. Die Lufteinlässe laut Bauplan waren zu klein und ziemlich ungeeignet. Durch den heißen und undichten Auspuff stauten sich immer viele Abgase und heiße Luft im Bootsinneren. Nicht gerade förderlich für die Motorleistung und außerdem war der Motor immer sehr schwer einzustellen. Daher wurden die beiden großen hinteren Öffnungen ausgeschnitten (oberes Bild) und als Lufteinlaß die beiden vorderen Lufthutzen (siehe unteres Bild) angebracht. Die im Bauplan vorgesehenen Luftöffnungen wurden verschlossen. Trotz der Anordnung der neuen Lufteinlässe gibt es eigentlich keine Probleme mit Wassereintritt.
Auf dem obigen Bild sind die selbst gebaute Auspuffanlage und die Kühlwasserführung gut zu sehen. Die originale, laut Bauplan vorgesehene, Auspuffanlage konnte mich nie wirklich überzeugen. Es gab immer Probleme mit Undichtigkeiten, was Abgase und jede Menge Öl im Boot zur folge hatte. Daher entschied ich mich selber eine Auspuffanlage zu bauen. Eine Anlage mit Resorohr wäre wegen der Leistung zwar wünschenswert gewesen, war aber auf Grund der benötigten Länge nicht im Boot unterzubringen. Ein außen liegendes Resorohr wäre zwar möglich, würde aber die Optik des Bootes zerstören. Daher entschied ich mich dann für eine innenliegende Expansions Auspuffanlage. Die Durchmesser der Rohre sind anhand der Formeln aus dem Buch „Modellmotorentechnik“ berechnet. Der vordere Teil des Auspufftopfes (mit dem Wellrohr) ist als Absorbtionsdämpfer ausgeführt. Der anschließende Topf wirkt als Expansionsdämpfer. Um das Topfvolumen möglichst groß zu machen ist der Topf L-förmig ausgeführt. Das Auslaßrohr ist am unteren Ende verschlossen und mit mehreren Querbohrungen versehen. Zwei Seitenflächen des Topfes sind Wassergekühlt, um die Temperatur im Boot zu senken und als Ölkondensator zu wirken. Das kurze Stück weißer Silikonschlauch zwischen Krümmer und Topf dient der mechanischen Entkopplung des Topfes vom Schwinggummigelagerten Motor. Dabei ist darauf zu achten, daß der Schlauch so kurz wie möglich ist. Ein langer Schlauch beginnt durch seine Elastizität zu schwingen und erhöht somit den Strömungswiderstand der Abgase. Die gesamte Auspuffanlage besteht aus Messing und ist hart verlötet. Aus Gewichtsgründen besteht der Topf aus 0,8 mm Blech. Auf Grund des dünnen Materials neigen große Flächen aber zum Schwingen (es entsteht ein knatterndes Geräusch). Durch diese Schwingungen kann das Blech in der Mitte der Fläche reißen. Es ist daher darauf zu achten, dieses Schwingen durch geeignete Verstärkungen zu verhindern. Für die zwei größten Flächen übernimmt das aufgelötete Kühlwasserrohr diese Funktion. Bei den kleineren Flächen ist ein kleines Stück Blech senkrecht aufgelötet.
Der Kühlwasserstrom wird durch ein T-Stück geteilt. Ein Teil dient zur Kühlung des Auspufftopfes, der andere Teil fließt zum Motor. Dabei ist aber der Strömungswiderstand durch den Auspuffteil wesentlich höher, so daß der Hauptstrom des Kühlwassers zum Motor fließt. Wie am unteren Bild zu sehen wird das Kühlwasser dann über den Krümmer geleitet. Dies dient der Vorwärmung des Kühlwassers (damit das kalte Wasser nicht direkt in den heißen Zylinderkopf gelangt) und der Wärmeabfuhr am Krümmer. Nach dem Zylinderkopf verläßt das Wasser auf dem kürzesten Weg das Boot. Um die Strömungswiderstände in den Leitungen möglichst klein zu halten, wird bei allen Schläuchen und Rohren durchgängig ein Innendurchmesser von 3mm verwendet. Weiters ist der lange Schlauch zum Motor in der Mitte noch zusätzlich fixiert (am Bild schlecht zu sehen), um eine Erhöhung des Strömgswiderstandes durch Schlauchschwingungen zu verhindern.
Hier noch einmal gut zu sehen: selbstgebauter Krümmer, Verlauf der Kühlwasserleitungen, gefräster Motorträger, Schwinggummilagerung, Verstärkung der Motorbefestigungen und Anordnung der Temp. Sensoren. Nach ersten Messungen ergeben sich dabei folgende Temperaturen:
- Unterer Sensor beim Krümmer: ca. 140 °C
- Oberer Sensor beim Zylinderkopf: ca. 70 °C
Links
- Graupner - ARROW - IC version! (modelboatmayhem.co.uk) mit vielen Anregungen und Modifikationen zum Boot